Als zentrale Kernkompetenz schulischen Lernens nimmt die Leseerziehung einen wichtigen Platz im Schulalltag ein. Hinter dem Begriff „Leseschule“ steht unser Konzept einer umfassenden, täglichen und sukzessiven Leseförderung in Schule und Elternhaus. Gute Lesekonzepte müssen individuell sein, denn es sind vor allem die schwachen Leser und Leserinnen, die sich scheuen, Bücher zu lesen, weil es für sie mühsam und anstrengend ist. Und sie verbessern sich nicht, weil sie nicht viel lesen.

Unser Konzept deckt sich dabei mit dem aktuellen Maßnahmenpaket der PISA-Offensive Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Fünf wesentliche Elemente, die ineinandergreifen und sich gegenseitig ergänzen, bilden die Grundlage für unser Leseschulkonzept.

Filby

      FiLBY, die Fachintegrierte Leseförderung Bayern, steht für ein systematisches und aufeinander aufbauendes Leseförderprogramm für die Jahrgangsstufen 2 bis 4, das verschiedene Kompetenzen vermittelt, wie das Leseflüssigkeitstraining in der 2. Jahrgangsstufe, das Lesestrategietraining in der 3. Jahrgangsstufe und schließlich das Selbstregulierte Lesen in der 4. Jahrgangsstufe. Dabei werden Sachtexte, die sich an den Themen des HSU-Unterrichts orientieren, dreifach differenzierte Hördateien zum halblauten Lesen und Klassenlektüren eingesetzt. Mit dem Filby-Video können Interessierte sehen, dass und wie FiLBY im Schulalltag funktioniert.

      Niveaugestufte Schulbibliothek

      Ein wichtiges Element unserer Lesekonzeption ist die „Niveaugestufte Schulbibliothek“.

      Auf der wissenschaftlich – didaktischen Grundlage von Dr. Richard Sigel, ehem. Akademischer Direktor LMU München, orientiert sich die gestufte Schulbibliothek an der These „Lesen lernt man durch viel Lesen“ und dem daraus resultierenden Viellese-Konzept. Durch die Differenzierung der Schulbibliothek in vier Niveaustufen ist eine gezielte und erfolgreiche Förderung unserer Schüler und Schülerinnen möglich. Frustrationen und der daraus resultierende Verlust der Lesemotivation werden vermieden, da die Niveaustufung der Bücher eine Überforderung der eigenen Lesekompetenz verhindert. Unsere Stufenbibliothek enthält in allen vier Niveaustufen sowohl literarische Texte aus den laufenden Verlagsprogrammen, die von uns nach Qualitätskriterien ausgewählt wurden, als auch zahlreiche aktuelle Sachbücher, welche vielfach in Bezug zu den Unterrichtsthemen stehen. Als Besonderheit ist hierbei die Kooperation zwischen der Bücherei Leiden Christi und unserer Schulbibliothek zu erwähnen.

      Aktivitäten

        Im dritten Element unseres Konzepts der Leseschule sind die Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten vereint, mit denen wir Lehrer und Lehrerinnen im Unterricht und über das Schuljahr verteilt, die Leselust bei unseren Schülern und Schülerinnen wecken und fördern.

        Geplante weitere Aktivitäten und Aktionen sind:

        – Implementierung der Aktion Vorlesen im Kindergarten oder im Vorkurs

        – Implementierung des Projekts Mittelschüler lesen an unserer Schule vor

        – Implementierung der Aktion Vorlesen im Altenheim

        Projekt Lesezeichen

          Das vierte Element stellt die Kooperation unserer Schule mit dem Münchner Projekt „Lesezeichen“ dar, in welchem Lesepaten und Lesepatinnen in einer 1:1 Förderung mit schwachen Lesern und Leserinnen eine Patenschaft eingehen, dabei eine persönliche Beziehung aufbauen und einmal wöchentlich eine individuelle Förderung gestalten, die spielerisch die Lese- und Lernfreude wecken soll. Dieses ehrenamtliche Engagement bereichert unsere schulische Arbeit sehr und inzwischen können immer mehr Kinder von dieser ungeteilten 1:1 Aufmerksamkeit profitieren.

          Hausaufgaben

            Als fünftes Element ist die Implementierung der täglichen Lesehausaufgabe und damit die Kooperation mit dem Elternhaus und dem Tagesheim zu nennen. Auch hier legen wir die Viellese-Konzeption zugrunde. Wir haben uns als Leseschule dazu entschlossen, jeden Tag zu den schriftlichen Hausaufgaben hinzu, eine Hausaufgabe im Bereich Lesen zu geben. Unsere Schüler und Schülerinnen üben und wenden sowohl die im Unterricht erlernten Lesetechniken als auch Lesestrategien in unterschiedlichen Texten zu Hause an.

            Verantwortlich: A. Leiseifer, U. Wielinski-Pike